Diamanten - das Feuer der Liebe

Für die alten Griechen waren Diamanten winzige Bruchstücke zur Erde gefallener Sterne. Manche glaubten sogar, es seien Tränen der Götter.

1. Geboren vor 3,3 Milliarden Jahren

Der Diamant gilt als härteste aller Substanzen, obwohl seine Struktur äußerst einfach ist. Er besteht aus gewöhnlichem Kohlenstoff - wie Graphit in einem Bleistift -, hat aber einen Schmelzpunkt von 3.816 Grad Celsius ( zweieinhalb mal höher als der von Stahl ). Auf bisher nicht bekannte Weise kristallisierte Kohlenstoff vor Milliarden von Jahren unter enormer Hitze und Druck im Schmelztiegel glühender Lava tief im Erdinnern zu Diamanten. Dieser kristallisierte Kohlenstoff wurde nach oben geschleudert, durchbrach den Erdmantel des Vulkans und kühlte in den Kimberlitschloten an der Erdoberfläche ab.
Diese Schlote sind heute die Hauptfundstellen für Diamanten.

2. Was macht den Diamanten so wertvoll?

Je seltener etwas ist, um so kostbarer wird es. Die vor Milliarden von Jahren entstandenen Diamanten sind deshalb so selten, weil nur wenige Steine die gefahrvolle Reise vom Erdinnern zur Oberfläche überstanden haben.
Im Durchschnitt müssen ca. 250 Tonnen Gestein aus den Kimberlitschloten bearbeitet werden, um einen einzigen Schmuckdiamanten zu gewinnen, der nach dem Schleifen noch ein Gewicht von einem Karat hat.

3. Der Diamant - Kosmopolit unter den Edelsteinen

Bis ein Diamant die Hand einer Frau schmückt, hat er zumindest mit vier Kontinenten und mehreren hundert Personen Kontakt gehabt. Experten der verschiedenen Fachrichtungen wirken in dem schwierigen Prozeß von der Förderung bis zum fertigen Schmuckstück mit.
Vor mehr als 2.800 Jahren wurden die ersten Diamanten in Indien entdeckt. Die moderne Diamantindustrie hat ihren Ursprung in der Entdeckung der Diamantminen in Südafrika im späten 19. Jahrhundert. Heute werden in den vier wichtigsten Diamantförderländern Australien, Zaire, Botswana und der GUS mehr als 80 Prozent der Rohdiamanten gewonnen. An fünfter Stelle steht Südafrika, gefolgt von Namibia, Angola, Brasilien, Guyana, Venezuela, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Elfenbeinküste, Ghana, Zentralafrikanische Republik, China, Indonesien und Indien.

4. Der Diamant - unvergängliches Symbol der Liebe

Bis ins 15. Jahrhundert wurden Diamanten als Symbol der Stärke, des Mutes und der Unbesiegbarkeit nur von Königen getragen. Im Laufe der letzten Jahrhunderte jedoch wurde der Diamant zum einmaligen Geschenk der Liebe. Der Begriff Diamant stammt von dem griechischen "adamas" und bedeutet Unbesiegbarkeit.
Unbesiegbarkeit im Sinne immerwährender Liebe.
Daher hielten die Griechen das Feuer des Diamanten auch für die unauslöschliche Flamme der Liebe.
Die Tradition des Diamanten als Verlobungsring begann am 17. August 1477, als der Erzherzog Maximilian von Österreich seiner Braut, der Prinzessin Maria von Burgund, einen Diamantring schenkte.
Der Brauch, den Verlobungsring am dritten Finger der linken Hand zu tragen, beruht auf der ägyptischen Überlieferung, der zufolge die vena armoris, die Liebesvene, direkt vom Herzen in die Spitze des dritten Fingers der linken Hand läuft.

5. Erst der Schliff bringt die Schönheit eines Diamanten zum Ausdruck

Ein ungeschliffener Diamant sieht oft einem Kieselstein so ähnlich, dass ihn die meisten Menschen auf Anhieb nicht unterscheiden können. Es hängt vom Können des Schleifers ab, das im Diamanten verborgene Feuer zu entfachen. Die Fachkenntnisse, die zur Ausübung dieses unwahrscheinlich schwierigen Berufs erforderlich sind, werden seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Einen Diamanten zu schleifen ist wahrlich eine Kunst, denn der Schleifer kann es sich nicht erlauben, einen Fehler zu machen. Nicht nur der Diamant selbst steht auf dem Spiel, sondern auch die für das Schleifen jedes Diamanten erforderliche Arbeitszeit, die möglicherweise sogar Monate in Anspruch nimmt.
Während dieses zeitraubenden Prozesses verliert der Diamant durchschnittlich 54% seines Gewichts.
Die Schönheit eines Diamanten hängt von seinem Spiel mit dem Licht ab. Der Schleifer muss den Stein so schleifen, dass das Licht durch die Oberfläche dringt, sich im Innern bricht und wieder durch die Tafelfacetten austritt. Nur so wird ein Höchstmass an Licht reflektiert und der Diamant zum Funkeln gebracht. Erst dann zeigt er sein Feuer und seine Brillanz.
Die Diamantindustrie ist eine internationale Branche, daher sind Schleifzentren in allen Erdteilen zu finden.
Oft liegen die Minen, in denen Diamanten gefördert werden, und die Schleifzentren Tausende von Kilometern auseinander. Die wichtigsten Zentren sind New York, Antwerpen, Tel Aviv und Bombay. Allein in indischen Schleifereien arbeiten mehr als 400.000 Menschen. In Israel werden 25 Prozent der gesamten Exporterlöse von 12.000 Diamantschleifern erzielt.

6. Schliff und Schliffart eines Diamanten

Präzision und Anlage der Facetten bestimmen die Brillanz, das Feuer und die Schönheit eines Diamanten.
Welche Form des Schliffs Sie wählen ist Geschmackssache. Die Ausführung des Schliffs hängt von der Geschicklichkeit und der Phantasie des Schleifers ab.
Am häufigsten findet man den Diamanten im Brillantschliff.
Außerdem gibt es aber auch noch eine breite Palette traditioneller Schliffformen wie Navette-, Tropfen-, Smaragd-, Oval-, Baguette- oder Herzschliff sowie Phantasieschliffe.

7. Kreativität und Können des Schmuckdesigners

Nachdem der Diamant geschliffen ist, übernimmt ihn der Schmuckhersteller, der mit seinen Designern und Goldschmieden die Schmuckstücke so gestaltet und anfertigt, dass sie den Diamanten optimal herausstellen. Meist fassen sie ihn in Edelmetalle wie Gold oder Platin. Sie bilden einen besonders guten Kontrast zur bläulich funkelnden Brillanz des kostbarsten Edelsteins, den uns die Natur schenkt.
Das Angebot an Diamantschmuckdesigns ist so groß, dass Ihr Juwelier Ihnen sicher ein Schmuckstück zeigen kann, das Ihrem Geschmack und Ihrem Lebensstil entspricht.
Der Trend im aktuellen Schmuckdesign geht weg von überladenen, komplizierten Stücken, hin zum einfachen und eleganten Design, das jenes magische Feuer, jene einzigartige Schönheit voll zur Geltung bringt. Natürlich werden Diamanten auch häufig zu traditionellen Verlobungs- oder Memoireringen gefasst. Rundum mit Diamanten besetzt, sagen sie " Meine Liebe endet erst am Ende dieses Kreises". Der Brauch, diese einzigartigen Symbole der Liebe zu schenken, ist heute stärker denn je.
Das in den letzten Jahren gewachsene Interesse der Männer an Diamantschmuck hat die Kreativität der Designer herausgefordert und inspiriert. Schmuckstücke entstehen, die Männer immer häufiger entdecken lassen, wie gut Diamanten zu ihrem Lebensstil passen.